Biografie

Irmtraud Gutschke, geboren 1950 in Chemnitz, lernte in der Internatsoberschule Wickersdorf die russische Sprache so, dass sie ihr unvergesslich ist. Prägend wurde auch die Atmosphäre von Weimar (1963 zog sie mit ihren Eltern dorthin). An der Friedrich-Schiller-Universität  Jena studierte sie Slawistik und Anglistik. 1976 promovierte sie an der Humboldt-Universität Berlin zum Thema „Mensch und Natur im Schaffen Tschingis Aitmatows“.

Von 1971 bis 2019 war Irmtraud Gutschke in der Redaktion der Tageszeitung „Neues Deutschland“ angestellt und lebt bis heute mit ihrer Familie in Berlin. Als Literaturredakteurin sah sie ihr Anliegen darin, in- und ausländische Autoren möglichst vielen Lesern nahezubringen. Als nunmehr freiberufliche Autorin hat sie ihr Arbeitsgebiet auch in die Richtung Sachbuch erweitert. In ihren eigenen (unzähligen) Artikeln pflegt sie einen einfühlsamen Stil. Ein tiefes Verstehen des jeweiligen literarischen Werkes hat für sie Priorität – auch im Hinblick auf Leser und ihren Umgang mit Literatur.

1986 veröffentlichte sie den Essayband „Menschheitsfragen, Märchen, Mythen. Zum Werk Aitmatows“. Er war damals Anlass vieler Veranstaltungen, die weit über den literarischen Gegenstand hinausreichten. Später folgten drei Gesprächsbände: „Hermann Kant. Die Sache und die Sachen“ (2007), „Eva Strittmatter. Leib und Leben“ (2008) und „Gisela Steineckert. Das Leben hat was“ (2013). Große Resonanz findet nach wie vor der 2018 erschienene Essayband „Das Versprechen der Kraniche. Reisen in Aitmatows Welt“. 2020 gab sie die Sammlung „Tschingis Aitmatow: Tiergeschichten“ mit einem ausführlichen Nachwort heraus.